Die Anderswelt, der tiefe Schlaf und das Jüngste Gericht

Unzweifelhaft hat jede Religion eigene Vorstellungen darüber, wie es nach dem Tode weitergeht. Eines der ältesten ist, dass der Leichnam in der Erde ruht und nicht angetastet werden darf. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird Gott ein Gericht abhalten, und dann blüht den vielen Bösen die Auslöschung und den wenigen ausgewählten Guten und Gerechten ein Leben im Paradies mit Gott; oder zumindest ein neues Leben auf einer paradisischen Erde, in der nun Gott regiert. Eine Art Jenseits bis zur Auferstehung gab es demnach ursprünglich nicht, nur den Tod, ein Eingehen in die Mutter Erde wie ein Samenkorn, das neues Leben erzeugt. Alles Leben wurzelt nach dieser Vorstellung in der Anderswelt, einer Energie- und Geisteswelt in der nichts existiert, aber alle Ideen und Formen geboren werden, die auf Erden durch Mutter Erde, Mutter Natur, manifestiert werden, um dann zu sterben, sich im Schoß der Urmutter aufzulösen und wieder in diese energetische Anderswelt zurückzukehren. Es gab damit ursprünglich keine individualseele, die nach dem Tod weiterlebt, sondern nur Lebensenergie, die verschiedenste Gefäße (Körper) belebt und dann wieder zum Ursprung zurückkehrt, wenn das Gefäß stirbt.

Erst nachdem der Mensch sich von der kollektiven Natureinheit abgekapselt hatte und zu einem selbstverantwortlichen Individuum geworden war, zu einem „Ich bin“, bestand die Notwendigkeit auch eines Jenseits (als Trost). Er wollte seine Persona, seine Erinnerung, seine Individualität auch nach dem Tod behalten. Daher kam erst viel später die Vorstellung eines Gerichts irgendwann am Ende aller Zeit hinzu, mit dem Erwachen nach dem Urteil entweder in einem astralen Himmel oder in einer irdische Unterwelts-Hölle. Der Tod war dann nicht das Ende, sondern nur ein tiefer Schlaf. Und der „Himmel“ befand sich in der Vorstellung zunehmend nicht mehr in der Erde (im Grab) oder in einem Berg, in dem man schlief, sondern hinter den Wolken oder hinter den Sternen. Natürlich wollte jeder in diesen abstrakten Himmel. Unter den Sternen und Göttern reihte man sich als Stern am Firmament ein. Trotzdem wollten menschen dann doch lieber etwas mehr Irdisches, Greifbares, wo man auch seinen Liebsten näher wäre. Einen irdischen Idealzustand, ein Paradies. Mit allen Emotionen und Köroperfunktionen.

Himmel, Hölle und das paradiesische Jenseits

Ein Fährmann brachte die Seele über die jenseitigen (astralen) Wasser des Vergessens in ein Jenseits, dass man sich zu Lebzeiten erst verdienen musste, oder man begann als Seele bei der tiefsten Unterwelt und musste Prüfungen und Beurteilungen bestehen, um die Ebenen hinaufzusteigen, bis man mit etwas Glück als Mensch in ein grünes Paradiesvoller (irdischer) Freuden, in ein Elysium gelangte, und einige wenige wie etwa der König konnten ja weiterhin die Erleuchtung ewigen Lebens im astralen Kreise der Götter und Sterne erleben.. Die Indianer Lateinamerikas unterschieden drei Jenseitsebenen: jene für gefallene Krieger und Könige, jene für Ertrunkene und Frauen die an Kindbett starben, sowie ein eigentlich nicht vorhandenes, wo alle übrigen hinkamen – ihnen blieb nur die Hoffnung, ebenfall wie ein beerdigtes Samenkorn im Kreis des neuen Lebens von der Anderswelt aus neu zu entstehen. Aber ohne Persona, ohne Erinnerung an das vorige Leben. In Scandinavien gelangten die Menschen in das kühle unangenehme Schattenreich der Hel. Nur ausgewählte Krieger und besondere Personen kamen zum Hof entweder des Odin/Wotan oder der Liebesgöttin Freya, um am Ende der Zeit gegen die drohende Vernichtung der Welt und Götter durch Ungeheuer zu kämpfen.

Mysterienschulen, die bis nach Ägypten zurückgehen, unterteilten das Jenseits in mehrere Bereiche: in die Hölle, in der die Verdammten umherirren, bis sie durch Feuer verzehrt und ausgelöscht werden. In eine erdgebundene dunkle Sphäre, in der Schatten und verlorene Seelen ohne Frieden umherirren und auf Erden spuken. In eine Art Fegefeueroder niedriges Paradies, in dem Seelen Fehler einsehen, bereuen und wieder gut machen müssen – kein erfreulicher Ort, und mit Arbeit verbunden. Man hat aber die Chance, nach einer gewissen Zeit doch ins Paradies zu gelangen, das ist ein idyllischer freudvoller heiterer Ort der Muse, so wie man sich in jeder Kultur „den Himmel“ (auf Erden) vorstellt. Und dann gibt es den eigentlichen Himmel voller abstrakter harmonischer Zustände und Musik, der im Grunde für Engelhierarchien gemacht ist, die Gott direkt schauen. Man kann darüber streiten, wieviele himmlische Spären oder Jenseitsebenen es gibt und wieviele höllische Bereiche. Da zählt man in in jeder Kultur anders.

Geisterjäger, Besucher und Orbs

Heute gibt es „Geisterjäger“, die mit ihren Instrumenten hoffen, erdgebundene Geister oder energetisch-geistige Besucher aufzuspüren und sie mit lästigen bis unverschämten Fragen nerven. Das tun sie besonders gerne auf Friedhöfen. Ja liegen die Verstorbenen geistig wirklich dort? Im Tiefschlaf? Können sie wie Zombies körperlich wieder auferstehen, oder wäre das wohl eher ein neuer energetischer Lichtleib, den die Seele bildet? – So wie ich es verstehe, gibt es “ emotionale Anker“, an die sich ein geistiges Wesen orientiert – das kann der eigene Körper im Grab sein (solange er nicht völlig zerfallen ist), Bilder, Briefe, geliebte Gegenstände, geliebte altbekannte Plätze, geliebte Personen oder Orte wo traumatische Vorgänge stattfanden, die noch nicht verarbeitet worden sind. Hier zieht es die Seele für Besuche immer wieder hin – sofern der Geist nicht ohnehin erdgebunden ist. Jedenfalls sind die Anker die Dinge, wo man, mit dem man am ehesten einen (besuchenden) Geist kontaktieren kann. Sollte man aber nicht grundlos. Mache nie ein Portal auf, dass du nicht wieder verschließen kannst!

Normalerweise trennen sich nach dem Tod die Bestandteile, Erde kehrt zur Erde zurück, Energie (Seele, Geist) kehrt in die spirituelle Welt (ins Seelenkollektiv) zurück. Oft lässt sich der Verstorbene 3-5 Tage damit Zeit, besucht die eigene Beerdigung usw. Je nach den eigenen Vorstellungen, Einsichten (Schuld!) und Wesenszügen wird sich auch sein Jenseits ergeben, das heißt düster, erschreckend, anstrengend, schöner oder hell. Davor aber durchläuft man offenbar eine Art Gericht über sich selbst aus der eigenen Erinnerung, und erkennt dabei, was man gelernt hat oder nicht., um dann etwas zu ruhen und sich in die jeweilige Sphäre, die dem entspricht, zu transformieren. Dort in seiner Jenseitsebene angekommen, bleibt man jedenfalls eine Weile, erfüllt Aufgaben, lernt dazu, entwickelt sich in Sphären weiter bis zur höchsten und abstrakten Sphäre. Die Wahrscheinlichkeit, dass man zwischendurch inkarniert wird, um dazuzulernen, ist für mich logisch. In diesem Universum dreht sich eben alles um Evolution.

Mit dem, was man liebt, ist man emotional verbunden, und daher kann man sich auch geistig besuchen. Besucher können somit Seelen sein, aber auch aus einem lebenden Körper projezierte Seelen (als „Out of Body“-Experience (OBE), Astralreise, Remote Viewing und wie immer die Bezeichnungen lauten). Geistige und energetische Wesen können sich mit viel energetischem Aufwand materialisieren, oder halb materialisieren, oder am energieschonendsten ist das in Form einer kleinen Kugel, eines „Orbs“, wie man sie meistens nur auf Fotos und Videos zu sehen bekommt. Energiewesen, Naturwesen ua. können sich auch als Schlieren oder Streifen auf dem Film zeigen. Wesen niedriger Art, Schattenwesen, oder schlechtgesinnte, machen sich durch Energientzug (Raum wird kälter!), Übelkeit, Kopfschmerzen, Druck, ein unangenehmes Gefühl und schlechte Gerüche bemerkbar, erzeugen Angst, Müdigkeit oder Depressionen. Sie schüren Streit, Hass und Angst, da sie sich von den Energien von Emotionen ernähren. Sie sind besitzergreifend und gewalttätig. Positive Wesen hingegen rauben keine Energien und wollen auch niemanden verängstigen. Im Gegenteil. Sie wollen niemanden stören und gehen auch sofort wenn man darum ersucht. Mein Tipp ist auf alle Fälle: wenn man keine spezielle Schule durchlaufen hat, sollte man Kontakte von sich aus vermeiden. Wenn sich wirklich Verstorbene melden wollen, so tun sie das in unseren Träumen, wenn unser Verstand schläft. Man startet ja auch kein Flugzeug, wenn man nicht fliegen kann.

Erdgebundene Seelen

Gott ist das Ideal des absolut Guten, Schönen, des Lebens, der Weisheit, der Liebe. Wer sich von seinem Gewissen und seiner Seele absichtlich abschneidet und dem dunklen Pfad folgt, schneidet sich selbst vom ewigen Leben ab und fällt in die absolute Lichtlosigkeit, um als Energie reycyled zu werden, verliert somit sein Ich, seine Persona, die erlischt. Man wird quasi „aus dem Buch des Lebens gestrichen“, wo eigentlich Gelerntes stehen sollte – nur ist da nichts. Man hat sich durch sein Tun selbst ausradiert. Man ist die Summe dessen, was man an Gutem in seinen Inkarnationen gelernt hat. Dies macht einen erst aus, macht einen zum „Ich“, und je mehr das ist, umso eher kann man sich auch an seine Vorleben und Nebenleben erinnern. Eine Auslöschung kommt zum Glück selten vor, weil doch in fast allen Menschen irgendwo noch etwas Gutes zu finden ist.

Es gibt Energien, Geister und Seelen, die sich weigern, nach ihrem Ende die Erde zu verlassen und hinüberzugehen. Sie glauben, etwas unbedingt noch erledigen zu müssen, müssen noch ein Trauma aufarbeiten (z.B. einen schrecklichen Tod), sind verwirrt und wissen gar nicht dass sie tot sind. Die geistern noch auf Erden eine zeitlang weiter umher. Besonders tragisch sind die, die genau wissen dass sie Schuld auf sich geladen haben und es nicht wagen, ins Jenseits zu gehen, weil sie Angst vor einer Strafe Gottes haben. Man nennt solche „erdgebundenen Seelen“. Sie hören mitunter nicht auf, andere (Geister und Lebende) zu schikanieren, zerren von deren Emotionen und Energien, laden immer mehr Schuld auf sich und entarten (z.B. zu einem Dämon), bis sie irgendwann verrückt werden und völlig in die Dunkelheit (und damit Auslöschung) fallen. Wenn es soweit mit ihnen gekommen ist, ist ihnen nicht mehr zu helfen. Man muss keine Angst vor „Strafen“ haben, die es nicht gibt, denn Gott ist die Liebe. Gott versteht uns durch und durch. Man muss allerdings den karmischen Mist selbst auslöffeln, denn man selbst verursacht hat. Der erste Schritt dazu ist Einsicht und Reue. Das ,man „Lernen“.

Mehrdimensionales Universum, Multiversen

Machen wir uns nichts vor, unser Universum besteht aus mindestens 13-40 Dimensionen, und darin leben Existenzen, die mehr Dimensionen bereisen können und verstehen als wir selbst. Die jenseitigen Sphären könnten durchaus auch Dimensionen sein. Die meisten Menschen kennen drei Dimensionen, die lineare Zeit und die Null. Ein paar mehr kann man mathematisch errechnen. Ein Vergleich: nur höhere Tierarten können sich in einem Spiegel selbst erkennen, und dabei durchaus nicht alle Individuen der Spezies. Die anderen stehen davor und sehen hinein, aber was immer sie sehen, sich selbst erkennen sie nicht. Ein paar mehr erkennen wenigstens ein Gegenüber. Wenn Menschen mit anderen Dimensionen zu tun haben, so sehen sie genauso hin, aber sehen sie nicht und erkennen nicht. Sie erschrecken, wenn Dinge plötzlich aus dem Nichts auftauchen und wieder verschwinden. Wie sagte schon Goethe: „Wäre nicht das Auge sonnenhaft, die Sonn‘ würd‘ es nie sehen!“ Die Fähigkeit, mehrdimensional zu denken, und in mehreren (zeitlich und örtlich verschiedenlich inkarnierten) Individuen, ist etwas, was wir noch entwickeln müssen.

Vor der Manifestation – die nur in unserem Kopf, in unserem Bewusstsein geschieht – steht die Idee, Wahrscheinlichkeiten dazu und die Energie, die aufgewendet werden muss. Vor jeder Manifation hat jede Wahrscheinlichkeit das Potenzial, sich zu manifestieren. Man stelle sich eine Speisekarte vor, mit vielen Gerichten, und in diesem Universum bestelle ich mir ein bestimmtes. Sogleich entstehen andere mögliche sich manifestierende oder doch nicht manifestierende Universen mit anderen bestellten Gerichten. Das Universum entscheidet sich ökonomisch für das mit dem geringsten Aufwand und der größten Wahrscheinlichkeit. Doch nicht immer, denn da ich das weiß, könnte ich mehr Willensenergie und Arbeit einsetzen und auf meine andere Entscheidung beharren. Die Wahrscheinlichkeiten könnten sich zwar manifestieren, doch mitunterschiedlichem Energieaufwand, um das Ziel zu erreichen. Und das Ziel wird bereits mit der Idee definiert. Damit reduziert sich die Zahl der Paralleluniversen erheblich. Und doch leben wir in einem Multiversum, in der die einzelnen Universen dicht an dicht nebeneinander liegen wie Bonbons in einer Tüte, Pralinen in einer Schachtel oder Eiswürfel in einer Bowle. Und wo sie sich berühren, dort gibt es auch gegenseitige Besucher. Von einem bestimmten Punkt aus, aber noch innerhalb der alles verbindenden äußeren Verpackung, kann man die Lichtperlen von außen betrachten. Wie Galaxien in einem Haufen.